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Die Harke und der Spaten

Über das Liebesleben der Gartengeräte
von Sven-Åke Johansson

Bühnenspiel mit acht Szenen für einen Sänger/Sprecher und Musikensemble. 

Erstbesetzung: 
Alexander von Schlippenbach: Klavier                        
Wolfgang Fuchs: Saxophon
Wolter Wierbos: Posaune
Guido Mazzon: Trompete
Maarten van Regteren-Altena: Kontrabass
Sven-Åke Johansson: Gesang, Akkordeon

Regie und Bühnengestaltung: Sven-Åke Johansson
Premiere: 1983 zur Neueröffnung des Hebbel-Theater Berlin (Büro Berlin Produktion: „Im Theater“)


Besetzung Allentown Artcenter USA 1985
Guido Mazzon: Trompete,
Georg Cartwright: Tenorsaxophon
Anne LeBaron: Harfe
Tom Cora: Cello 
Alexander von Schlippenbach: Piano
Sven-Åke Johansson: Gesang, Akkordeon, Percussion

Besetzung Zürich Theater am Neumarkt 1985 
Günter Christmann: Posaune
Wolfgang Fuchs: Saxophon
Torsten Müller: Bass
Alexander von Schlippenbach: Piano
Paul Lovens: Percussion 
Guido Mazzon: Trompete
Sven-Åke Johansson: Akkordeon, Gesang


Besetzung Berlin Podewil 1996 
Matthias Bauer: Kontrabass 
Axel Dörner: Trompete
Mats Gustafsson: Saxophon
Per-Åke Holmlander: Tuba, Posaune
Sten Sandell: Piano
Raymond Strid: Percussion
Sven-Åke Johansson: Akkordeon, Gesang

Ystad (Schweden) Theater 1998 (Besetzung wie Berlin) 

Discographie: UMFR-CD04


Stumm also stehen Harke und Spaten im Bühnenvordergrund, im Laufe des Spiels von Johansson auf acht verschiedene Weise aneinandergelehnt. Um so beredter der Performer selbst, aus dem wortwitziggewaltigen Betrachtungen zu Entstehung, Wesen und Sein des Gartengeräts nur so hervorsprudeln. Sein rhythmischer Vortrag benötigt vollen Körpereinsatz, wenn die improvisierten Nonsens –Wortgirlanden vom Sausen der Birkenblätter, von dreizähnigen Blech und Kartoffelfeuer künden. Sechs erfahrene Improvisationsmusiker standen Johansson zur Seite und füllten das wiederkehrende Formmodell von Solo-oder Ensemblespiel, Textvortrag, Tutti und neuer Anordnung der Gartengeräte mit Leben. Solch stimmige, ausgewogene und grandios musizierte Gruppenimprovisationen dürfte man nicht oft zu hören bekommen. Stets traf sie den Charakter der beschworenen Szene, etwa die Melancholie der „im Mondschein leuchtenden Spinnenweb-Konstruktionen“, die Sten Sandell zu hohen Sextakkorden am Piano verleitete und Axel Dörner (Trompete) sehr konzentriert die verhaltenen Cymbal-Klänge Raymond Strids mit geräuschhaft - dichten Ansatz umspielen lies. Neben Kontrabass und Tuba vervollständigte Mats Gustafsson (Saxophone) das Ensemble. Sein zwischen Stimmlauten, Windgeräuschen und perkussiven Tönen changierendes Solo verwies auf Sprache wie Johanssons dadaistischer Vortrag auf musikalische Struktur. In solchen Zusammenhängen liegt der eigentliche Wert des Stücks, fern vom szenischen Beiwerk, das uns am Ende noch darüber aufklärte, wo die kleinen Friedhofsschaufeln herkommen. Volker Straebel 26.10.1996 Tagesspiegel
 

  • "Titel II"